[Rezension] Nein! Ich will keinen Seniorenteller!

• von Virginia Ironside
• Englischer Titel: No! I Don`t Want to Join a Bookclub
• übersetzt von Gertrud Wittich
• Taschenbuch
• Goldmann
• 288 Seiten
• ISBN: 978-3-442-47802-6

Inhalt: Marie Sharp ist 59 Jahre alt und entscheidet sich, ein Tagebuch zu führen. Über sich und ihre Macken, über ihre beste Freundin Penny, die die Männer noch nicht aufgegeben hat, über ihre französische Untermieterin, die 19-jährige Michelle, über ihre Nachbarn und besten Freunde James und Hughie und über Archie, ihren Schwarm als sie noch 15 war.
Jetzt aber will sie sich so alt fühlen wie sie ist. Keinen Leseclubs beitreten oder eine neue Sprache lernen. Und Sex braucht sie auch keinen. Doch das Leben macht auch vor 60-Jährigen nicht Halt.

Meine Meinung: Amüsant, selbstironisch und herzlich beschreibt die Protagonistin die alltäglichen Höhen und Tiefen ihres Rentnerdaseins. Mit viel Liebe und Witz löst sie ihre Probleme, gibt und gesteht Schwächen zu und ist einem letzendlich trotz ihrer Schrullen fast so sympathisch wie die eigene Großmutter. 
Die Liebesgeschichte, die sich nebenbei entwickelte, fand ich nicht besonders interessant, aber auch nicht über alle Maßen störend.

Der Titel ist leider sehr frei übersetzt, aber bei so einem Inhalt  kann man sich fast nicht über den "Seniorenteller" beschweren. Die Moral von der Geschichte für den Leser: Hör auf dich selbst und wenn dein Körper dir signalisiert" Heute mal nicht", dann lass es einfach bleiben. Und ansonsten, genieß gefälligst dein Leben! 
Ich musste über  Maries Ansicht schmunzeln, wie man Bücher zu bewerten hat: "Es gibt nur zwei Arten, etwas über ein Buch zu sagen. Nummer eins: >Brilliant! Umwerfend! Musst du unbedingt lesen!< Nummer zwei:>Absoluter Müll. Lass die Finger davon.<" 


Fazit: Ein schönes, kurzweiliges, manchmal lustiges, manchmal trauriges Buch. 

PS: Ich habe bei meinen Recherechen festgestellt, dass es einen zweiten Band gibt, der allerdings eher autobiografisch an Virginia Ironsides Leben  angelehnt ist und der mäßige bis gute Bewertungen erhalten hat.