Dienstag, 18. Februar 2014

[Rezension] Die Bibel nach Biff

 



  • von Christopher Moore
  • Englischer Titel: Lamb: The Gospel According to Biff, Christ`s Childhood Pal
  • übersetzt von Jörn Ingwersen
  • Goldmann
  • 564 Seiten
  • ISBN: 978-3-442-54182-9
  • Preis: 10,90 Euro [D]
  • Taschenbuch 





Inhalt: Levi, den man Biff nennt,  fragt sich zu Recht, "Warum ich?" , als er nach 2000 Jahren vom Engel Raziel zum Leben erweckt wird.
In einem Hotelzimmer soll er ein Evangelium schreiben. Das Evangelium, das von Jesus Jugendjahren erzählt, bevor dieser Messias wurde.
In Nazareth lernen sich die beiden Jungen kennen: Josua (Jesus) und Biff sind so unterschiedlich wie Eigelb und Eiweiß und doch gehören sie irgendwie zusammen.
Bevor Josua und Biff mit 13 Jahren ausziehen, die drei Weisen zu suchen und herauszufinden, wie man ein Messias ist, treffen sie auf Maria aus Magdala. Biff versucht Josua auf ihrer Reise trotz seiner Liebe für "Maggie" zu zeigen, wie sich Sünde anfühlt. Dafür schläft er dann auch schonmal mit der ein oder anderen Hure.
Ihre Reise führt sie über Antiochia bis nach Kabul. Der Händler Ahmad Mahadd Ubaidullaganji (!) bringt sie schließlich zum ersten Weisen, Balthasar, der mit acht Konkubinen in einer Felsenfestung lebt und nach Unsterblichkeit sucht.
Während Raziel eine Seifenoper nach der anderen schaut, erinnert sich Biff an unzählige Lektionen und an die Tür, die nicht geöffnet werden sollte. Nach dem Kampf mit Dämon Catch und Balthasars Tod machen sich Josua und Biff - mittlerweile 18 Jahre alt- auf die Suche nach Kaspar.
Von ihm lernen sie mehr als nur Kung-Fu und Judo. Der alte Mann in den Bergen entpuppt sich als Yeti und ist der letzte seiner Art, genau wie Josua der einzige seiner Art ist. Als er stirbt, begeben sich Biff und sein bester Freund zum Dritten im Bunde: Melchior.
Mit 24 Jahren gelangen sie nach Indien und schlussendlich in das Land der Tamilen. Dort beschreitet Josua den Pfad zum göttlichen Funken, während Biff sich im Kama-Sutra übt und dieses auch gleich für die Nachwelt festhält und kopiert.
Als sie nach Nazareth zurückkehren, hat sich einiges verändert. Josef ist tot. Josuas verrückter Cousin (Johannes, der Täufer) bereitet den Weg für den Messias. Josua lernt zu predigen und scharrt die ersten Jünger um sich, darunter Biff und Maggie. Nachdem er seine 12 Apostel benannt hat, sagt er ihnen seinen eigenen Tod und Widerauferstehung voraus. Verzweifelt versuchen seine Anhänger dies zu verhindern...Ob es ihnen wohl gelingt?


Meine Meinung: Mit seinen sechs Teilen, 29 Kapiteln, 564 Seiten ist "Die Bibel nach Biff" ein ganz schöner Brocken.  Biffs lockere (manchmal versaute, meistens vorwitzige) Erzählweise, Josuas Naivität und Vertrauen in seinen Vater und die Menschheit lassen einen immer wieder Schmunzeln.
Man glaubt Biff  ohne Weiteres, dass er Kaffee und Sarkasmus erfunden hat oder dass auf der Erde Allgemeine Klebrigkeit herrschen muss, damit die Menschen nicht von der runden Erdoberfläche herunterpurzeln. ;)

 "Ja, Mädchen, ihr Hosenscheißer", sagte Balthasar. 
"Menschen...fast wie ihr, aber klüger, und sie riechen besser."

Christopher Moore erzählt mehr als nur eine Geschichte. Er füllt die Lücke, die in der Überlieferung fehlt. Er erzählt Jesus Geschichte nicht von einem historischen Standpunkt aus. Er hält sich nicht (immer) an Fakten, Daten. Er erzählt die Geschichte mit den Augen eines Freundes. Des besten Freundes, den Josua bar Jehova sich wünschen könnte. Eine Geschichte von Freundschaft, Liebe, Hoffnung, Glaube, Vertrauen. Eine Geschichte von Familien, Freunden, Liebenden, Feinden, Kranken, Suchenden. Eine Geschichte mit Witz, Charme, Niveau.


"Liebe ist nicht etwas woran man denkt, es ist ein Zustand, in dem man sich befindet."


Fazit: Viele Kleinigkeiten machen diese Geschichte zu etwas Wunderbarem. Eine Konkubine, die Niedliche Füße im göttlichen Tanz wonniger Ekstase heißt. Die Dreiecksbeziehung zwischen Biff, Maggie und Josua. Wunder. Kung-Fu.* Das Bewusstsein, dass man sich nach dieser Lektüre nicht spontan für einen Glauben aussprechen muss. Die Nachdenklichkeit nach der ein oder anderen Textpassage. Ich für meinen Teil kann dieses Buch immer und immer wieder lesen und deswegen erhält es von mir fünf von fünf möglichen "lesenswerten Büchern".



Hiermit entschuldige ich mich für die Konfuse Inhaltsangabe, aber ich wollte irgendwie so viel erzählen, dass ihr Lust habt den Rest selbst zu lesen und so wenig, dass ich euch nicht alles vorneweg nehme.
Süße Grüße, eure Jananas




*"Kung-Fu ist eine Methode, mit der dir kleine, kahle Mönche einen kräftigen Tritt in den Hintern geben können."

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Hallo Du,
wie schön, dass du dich hierher verirrt hast.Ich wünsche Dir viel Spaß beim Stöbern!


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