Montag, 26. Mai 2014

[Rezension] Die Glasbläserin


 



  • von Petra Durst-Benning
  • Taschenbuch, historischer Roman
  • List
  • 494 Seiten
  • ISBN: 3-548-60132-4







Inhalt: Die drei Schwestern Johanna, Ruth und Marie führen mit ihrem Vater ein glückliches, wohl behütetes und unbeschwertes Leben. 
Als ihr Vater eines nachts plötzlich verstirbt, stehen die drei jungen Frauen mittellos da und müssen sich selbst ihren Lebensunterhalt verdienen.

Gegen einen Hungerlohn werden sie schließlich beim größten Glasbläser in Lauscha, Wilhelm Heimer, angestellt.
Lange hält es Johanna mit dem launischen, alten Mann und seinem Haushalt aber nicht aus. Nach ihrer Entlassung findet sie eine Stelle bei dem Verleger Strobel in Sonneberg, der ihr nicht nur einen viel besseren Lohn zahlt, die Arbeit macht ihr zudem Spaß.
Ihre Schwester Ruth ist den Heimer Söhnen dagegen mehr zugetan und schnell verliebt sie sich in Thomas. Der trinkt zwar manchmal etwas über den Durst und scheint vor allem die körperliche Form der Liebe zu bevorzugen, aber Geld macht doch angeblich glücklich und welches Mädchen träumt nicht vom reichen Märchenprinzen. Nach der Hochzeit bekommt sie eine Tochter. Sehr zum Unmut ihrer angeheirateten Familie, die sich doch so sehnlichst einen männlichen Stammhalter gewünscht hatte.

Die Jüngste im Bunde, Marie, entdeckt derweil in der Heimerschen Werkstatt eine vollkommen neue Leidenschaft: Nicht nur das Malen und Zeichnen neuer Entwürfe, sondern vor allem ihre Neugierde für die Glasbläserei wird geweckt. So sitzt sie bis tief in die Nacht in der vereinsamten Werkstatt ihres Vaters, genießt die Ruhe und lässt ihrer Fantasie freien Lauf beim Zeichnen.
Mehrere Schicksalschläge führen die jungen Frauen schließlich wieder zusammen und sie kämpfen sich gemeinsam durch eine schwere Zeit. Wie Maries außergewöhnliches Talent schließlich einen Auftrag an Land zieht, der nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch das ihrer Nachbarn und Freunde dauerhaft verändert,  müsst ihr selbst lesen.  ;)

Meine Meinung: Mein erster historischer Roman. Ich habe zum ersten Mal bei meiner Oma reingeschmöckert und als ich nicht fertig wurde, durfte ich ihn mit nach Hause nehmen. Jetzt bin ich endlich im Rahmen der Buch-Challenge 2014 dazu gekommen, ihn wieder zu lesen. 

Ich hatte ganz vergessen, wie lebensnah und informativ zugleich diese Geschichte ist. Man bangt und hofft mit den drei Schwestern, dass sich alles am Schluss zum Guten wendet. Nebenbei lernt man durch die gründlichen Recherchen der Autorin noch etwas über die Glasbläserei in Lauscha und wie Mr. Woolworth (!) die gläsernen Christbaumkugeln nach Amerika brachte. Aber nicht nur die historisch korrekte Darstellung des 19. Jahrhunderts macht diesen Roman zu etwas Besonderem. Themen wie die Emanzipation der Frau, Liebe, Mut und Schicksal ergeben eine perfekte Mischung und sorgen dafür, dass einem nicht langweilig wird bei dieser Lektüre. Ich bin gespannt auf die Fortsetzungen!


Fazit: Spannend, informativ, bewegend. Auf jeden Fall einen (langen) Blick wert! :)




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