...mein Leben

Ich wurde am 23. Februar 1990 in Freiburg im Breisgau geboren. 
Mein Vater hatte meine Mutter kurz vor meiner Geburt verlassen und sie zog mich bis zu meinem dritten Lebensjahr mit der Unterstützung ihrer Familie groß.
Dann lernte sie den Vater meines Halbbruders kennen, den sie ein Jahr später heiratete. Wir zogen in ein kleines Dorf bei Heidelberg. Ich bekam einen kleinen Bruder, lachte viel, sang gerne und konnte nicht genug Gute-Nacht-Geschichten vorgelesen bekommen.
Auch meine Grundschulzeit habe ich unbeschwert und glücklich in Erinnerung. Ich war zwar kein Sport-Ass, glänzte aber im Deutschuntericht mit meinen Aufsätzen und in Musik mit meinem Gesang.

Mit dem Gymnasium begann das Leben schwer zu werden. Lernen hatte ich nie gelernt, Freundschaften zerbrachen und bildeten sich neu und unsere Eltern stritten sich immer häufiger.
Dann ereilten uns gleich mehrere Schicksalsschläge. Mein Onkel (stief-)väterlicherseits starb überraschend, zwei Brüder meiner Mutter hatten schwere Unfälle mit einschneidenen Folgen, die beste Freundin meiner Mutter (und Mutter meiner damals besten Freundin) erlag einem Tumor. Unsere Familie wurde auf eine harte Probe gestellt...und zerbrach. Mein Stiefvater zog aus, mein Bruder hatte Gewichtsprobleme, wurde gehänselt, bekam Probleme in der Schule. Auch ich wiederholte die zehnte Klasse. Durch ein Praktikum im Kindergarten reifte in mir der Wunsch selbst einmal Erzieherin zu werden.
Meine Mutter bestand darauf, dass ich erst das Abitur machte, bevor ich eine Ausbildung begann. In unserer sonst so harmonischen Mutter-Tochter-Beziehung kriselte es deswegen. Ich sah nicht ein, mich mit einem Abitur von 4,0 (ich war wirklich nicht gut in der Schule damals) bewerben zu müssen, wenn ich genauso gut mit meinem Realschulabschluss in die Ausbildung einsteigen konnte.

An meinem 18. Geburtstag meldete ich mich vom Gymnasium ab und an der Erzieher-Schule an. Im Vorkurs ließ ich die Arbeit schleifen und begriff noch nicht, dass dies meine Chance war. Nicht nur, zu beweisen, was ich und wer ich sein konnte, sondern auch um zu zeigen, dass der Schulwechsel die richtige Entscheidung gewesen war. Im zweiten Jahr kriegte ich die Kurve, trug mich für den Zusatzunterricht zum Fachabitur ein und lernte mich von einer neuen Seite kennen.  
Die erfolgreiche, selbstbewusste, engagierte Seite. Die liebevolle, geduldige, einfühlsame Seite. Die durchsetzungsfähige, starke Seite.

Das Leben hätte nicht schöner sein können...wären da nicht die Auseinandersetzungen mit meinem Bruder gewesen. Ich stritt mich sowohl mit ihm, als auch mit unserer Mutter fast täglich, war übellaunig, genervt, zynisch, wütend. Ich fühlte mich wie der einsamste Mensch der Welt und schaffte es nicht, mich aus dieser Einsamkeit zu befreien. Helfen ließ ich mir aber auch nicht.
Schließlich fand ich zu neuem Lebenswillen...in Finnland. Ich brach das dritte Ausbildungsjahr ab (in Absprache mit meinen Lehrern und dem Wissen, einen Schulplatz bei meiner Rückkehr zu haben.) und lebte und arbeitete als Au-pair in einer deutsch-finnischen Familie mit zwei Kindern. In diesen 18 Monaten lernte ich loszulassen, ich merkte aber auch, dass Familie für immer ist und ich nicht ewig vor meinen Problemen davon laufen konnte.

Im Sommer 2012 kehrte ich zurück nach Deutschland. Aber ich war erwachsen. Und ich brauchte meine Freiheit. Mein eigenes Leben. Ich zog nach Hockenheim, in meine erste eigene Wohnung, wiederholte das dritte Ausbildungsjahr und schloss schließlich nicht nur das Fachabitur und die Erzieherausbildung mit einem hervorragenden Notendurchschnitt ab.
Mit meinem Freund, den ich in dieser Zeit kennenlernte, wohne ich seit Juli 2013 zusammen.
Im Februar 2015 kauften wir zusammen ein Haus mit kleinem Garten in der Nähe unserer Arbeitsstellen und im Dezember 2015 machte mein Freund mir einen Antrag, den ich annahm. Ende 2016 haben wir standesamtlich geheiratet und mit Freunden und Familie gefeiert - einer der schönsten Tage meines Lebens :) Da ich mich mehr auf meinen Cosplay- und Kreativblog konzentriert habe und außerdem mit der Planung der Hochzeit beschäftigt war, ist es auf meinem Bücherblog mal wieder etwas stiller geworden, aber ich werde immer wieder Zeit schaufeln, um wenigstens ab und zu ein Update posten zu können.

In meinen fast 26 Lebensjahren hatte ich neben meiner Mutter und meiner Großmutter (die seit 2009 vom Himmel aus auf mich aufpasst) einen Freund, der mir in guten und schlechten Zeiten zur Seite stand und auf den ich mich auch heute noch immer verlassen kann. Er nimmt es mir nicht übel, wenn ich tage-wochen-monatelang keine Zeit für ihn habe. Er passt sich meinem Tempo an. Er überrascht mich immer wieder. Er hat mich selten enttäuscht. Er bringt mich zum Lachen, zum Weinen, zum Wüten, zum Schmunzeln, zum Verzweifeln. Und ich möchte ihn nicht missen. Dieser Freund ist die Leidenschaft zu Lesen. Ich habe verschiedene Theorien dazu, wie das Lesen mich beeinflusst hat. Ohne "meine Bücher" wäre ich heute nicht der Mensch, der ich bin und dafür bin ich unendlich dankbar. Ich hoffe, ich konnte euch mit "meiner Geschichte" einen kleinen Einblick in mein Wesen, meine Seele geben.

Süße Grüße, Jananas


2 Kommentare:

  1. Hallo Jana, :) :)
    hab gerade durch Zufall deinen Blog entdeckt und ein bisschen durchstöbert.
    Dein Blog ist wirklich schön und deine Geschichte ist toll geschrieben :)
    Gerne bleibe ich als Leserin hier!
    Ganz liebe Grüße
    Katha♥

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Hallo Du,
wie schön, dass du dich hierher verirrt hast.Ich wünsche Dir viel Spaß beim Stöbern!


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