Sonntag, 3. Juni 2018

[Rezension] Rubinrot




  • von Kerstin Gier
  • Arena
  • 345 Seiten 

  • ISBN:  978-3-401-06334-8
  • Preis: 16,99 Euro [D] 
  • Gebundene Ausgabe






Die 16-jährige Gwendolyn ist wortwörtlich das schwarze Schaf der Familie: mit ihren schwarzen Haaren ähnelt sie ihrer rothaarigen Verwandtschaft so gar nicht. Außerdem neigt sie zur Tollpatschigkeit und kann mit Geistern und Dämonen kommunizieren, die andere Menschen aber nicht sehen können. Zusammen mit ihrer Mum Grace und ihren jüngeren Geschwistern Caroline und Nick lebt sie bei ihrer Großmutter, Lady Arista, in London. Auch Grace' Schwester Glenda lebt mit ihrer Tochter Charlotte im Haus. Der eulenaugige Butler Mr. Bernard und die etwas verrückte Großtante Maddy dürfen natürlich auch nicht fehlen. 
Als wäre diese Zusammensetzung unterschiedlicher Persönlichkeiten nicht explosiv genug, wahrt die Familie ein großes Geheimnis. Gwens Cousine Charlotte ist laut einer Prophezeiung etwas ganz Besonderes und wird von Kindesbeinen an darauf vorbereitet durch die Zeit zu reisen.
Als allerdings Gwen sich plötzlich im London des letzten Jahrhunderts wiederfindet, wird ihre Welt auf den Kopf gestellt. 
Während Glenda und Charlotte am liebsten vor Neid platzen würden und Gwen das Leben schwer machen, wird sie von der geheimen Organisation der "Loge des Grafen von Saint Germain" auf eine noch geheimere Mission geschickt. 
Die fehlende Vorbereitung und die Anfeindungen und Geheimniskrämereien ihrer Mitstreiter erschweren ihr dies unnötig und dann muss sie sich ja auch noch mit dem arroganten Gideon de Villiers auseinandersetzen, der wie sie das Zeitreise-Gen ins sich trägt und wie Charlotte sein Leben lang für die ihnen bevorstehende Aufgabe ausgebildet wurde. Er kann so ziemlich alles: Geige und Klavier spielen, Fechten, verschiedene Fremdsprachen sprechen, ein Kotzbrocken sein und unheimlich gut aussehen. Zum Glück hat Gwen in ihrer besten Freundin Leslie und dem besten Freund ihres verstorbenen Großvaters Mr. George zwei wertvolle Verbündete, die sie unterstützen und mit Rat und Tat zur Seite stehen.


Ich habe die Bücher und Filme vor Kurzem von meiner Kollegin empfohlen bekommen. Da ich nicht zum ersten Mal von der Edelstein-Trilogie hörte und mal wieder Lust auf eine fantastische Romanze mit spannenden Abenteuern hatte, habe ich mir von ihr beides ausgeliehen. Ich habe mir zuerst die Filme angesehen und dafür, dass ich deutschen Filmen und Schauspielern sonst sehr skeptisch und kritisch gegenüber stehe, fand ich die Filme gar nicht so übel.
Dann habe ich die Bücher gelesen oder vielmehr durchgesuchtet innerhalb von drei Tagen.
Kerstin Gier hat einen sehr sympathischen Schreibstil, der einen von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. "Rubinrot" befasst sich natürlich vor allem am Anfang mit den verschiedenen Charakteren, die dem Leser erst mal näher gebracht werden, bevor er ganz in die Geschichte abtaucht.
Sie schafft es einen für Jugendbücher wichtigen lockeren, lustigen, aber trotzdem liebevollen Ton anzuschlagen, trägt dabei aber nicht zu dick auf. Mir haben vor allem die schlagfertigen Protagonisten gefallen, von denen ich mir nur zu gerne eine Scheibe abschneiden würde.
Die Geschichte und vor allem die Idee mit dem Zeitreise-Gen sind spannend, Gwens Unwissen sorgte für einige komische Situationen, die mich zum Schmunzeln gebracht haben und die zarte Romanze, die sich langsam entwickelt, lädt zum Träumen ein. Das Ende kam etwas abrupt, aber insgesamt macht die Geschichte Lust auf mehr.
Mir war übrigens von Anfang an klar, dass Paul und Lucy Gwens Eltern sind.
Ein Jugendbuch nicht nur für Jugendliche, das mit der Mischung aus Fantasie, Romantik und Abenteuer überzeugt.

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