Montag, 1. Februar 2016

[Rezension] Die letzten Tage von Rabbit Hayes



 
 
 

  • von Anna McPartlin
  • Englischer Titel: The Last Days of Rabbit Hayes
  • übersetzt von Sabine Längsfeld
  • rowohlt
  • 464 Seiten 
  • ISBN: 978-3-499-26922-6
  • Preis: 12,00 Euro [D] 
  • Taschenbuch





Inhalt: Rabbit Hayes heißt eigentlich Mia. Rabbit Hayes ist alleinerziehende Mutter. Rabbit Hayes ist die Tochter von Molly und Jack. Rabbit Hayes ist die Schwester von Davey und Grace. Rabbit Hayes ist die beste Freundin von Marjorie. Rabbit Hayes hat Krebs - und das nicht zum ersten Mal. Dieses Mal wird sie von ihrer 12-jährigen Tochter Juliet mit gebrochenem Bein in der Küche gefunden und schnell wird klar, dass sie diesen Kampf nicht gewinnen wird. Ihre Eltern, allen voran ihre Mutter, geben trotzdem nicht kampflos auf und suchen ein letztes Mal nach alternativen Heilmethoden und Versuchsreihen, die ihrer Tochter vielleicht doch noch irgendwie helfen können.
Juliet derweil redet sich ein, dass ihr Mutter bald wieder nach Hause kommen wird, aber tief in ihrem Herzen spürt auch sie, dass deren Zeit abgelaufen ist.

Meine Meinung: Ich bin in den letzten Monaten bei so vielen Blogs auf Rezensionen dieses Buches gestoßen, dass ich gar nicht anders konnte, als es nun endlich selbst zu lesen. Natürlich fand ich auch Thematik unglaublich interessant. Meine Oma hatte ebenfalls mehrfach Krebs, beim ersten Mal in der Brust wie Rabbit und am Schluss "überall". Ihre eigene Mutter war damals schon lange tot, aber für meine Mutter war es furchtbar hart, ihre Mutter so zerfallen zu sehen. Der letzte Kampf meiner Oma zog sich über vier Jahre, in denen wir so oft "das letzte Mal" zu ihr fuhren, dass ich am Ende dieser Zeit keine Tränen mehr übrig hatte, um bei ihrer Beerdigung zu weinen.
Rabbit behält im Buch bis zum Schluss ihren einzigartigen Humor und schafft es sogar am letzten Tag die Menschen, die ihr am nächsten stehen, zum Lachen zu bringen. Ich habe etwa alle 10-20 Seiten geweint, weil ich die Verzweiflung, die Hoffnung, die Resignation ihrer Familienmitglieder so gut nachvollziehen konnte...und weil es sehr gut geschrieben ist. 
Die Autorin hat viele ihrer eigenen Erlebnisse im Buch verarbeitet, unter anderem den frühen Tod ihrer Mutter, die an MS erkrankte und im Pflegeheim starb, die Tatsache, dass sie selbst bei Tante und Onkel mit vielen Kindern aufwuchs und den ebenfalls an MS erkrankten Musiker, den sie über ihren Mann kennenlernte und der verstarb.
 
Fazit: Ich weiß nicht, ob man jemals wirklich über den Schmerz über den Verlust eines geliebten Menschen hinweg kommt. Vielleicht hilft es, zu wissen, dass andere in der selben Situation ähnlich empfinden. Auf jeden Fall ein sehr emotionales, trauriges Buch, das einem seltsamerweise trotzdem Kraft und Hoffnung schenkt und durchweg lesenswert ist.

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